Freitag, 21. September 2012

Something about Montreal

Während der Motor unseres Busses nach Calgary quasi bereits warmläuft, ist es an der Zeit für ein erstes kleines Resümee. Denn mit dem heutigen Tag ist bereits eine Woche vergangen, seitdem unsere Füße das erste Mal kanadischen Boden berührten. Ein executive summary zu Montreal...

City

In Montreal sind Dinge unterirdisch, die jeden Europäer an seiner Wahrnehmung zweifeln lassen. So befinden sich nicht nur die Stationen der Metro allesamt im Untergrund, sondern auch ganze Einkaufszentren sowie die Stadtuniversität.
Ohnehin erhält der Begriff des urbanen Lebens hier neue Superlativen, die sich insbesondere während der Fahrten mit der Metro vergegenwärtigen. Egal wie kurz oder lang die Kanadier sich in der Metro befinden, steht eins fest: Die Zeit in der Metro wird (sinnvoll) genutzt. Sobald die Türen geschlossen sind, kramt der moderne Kanadier in seiner Tasche und zückt ein neumodernes Unterhaltungsmedium. Selbstverständlich stehen dabei Smartphones und MP3-Player weit oben auf der Prioritätenliste, doch auch Zeitungen und Bücher sind zahlreich vertreten.

Nightlife

                         „Montreal is like the canadien Las Vegas“ said by Damien (Punkrocksänger)


Nun so wirklich bestätigen können wir Damiens Sicht der Dinge nicht. Zwar waren wir unter anderem im sogenannten Katakömbz, doch scheinen in Montreal erhebliche Geldmittel notwendig zu sein, um ausgiebig zu feiern. Geld, das drei Arbeitssuchende im Moment verständlicherweise noch nicht ganz so gern ausgeben und wir uns deshalb in dieser Hinsicht etwas zurückhielten.

Skurriles


Bekanntlich handelt es sich bei Montreal um eine kanadische Stadt, was zugleich jedem Europäer signalisiert: Hier wird primär Englisch gesprochen. Dies gilt jedoch nicht für Montreal, hier ist Französisch die Erst- und Englisch lediglich die Zweitsprache, was uns die Eingewöhnung mit unseren mangelhaften bis schlechten Französischkenntnissen nicht unbedingt einfacher machte. Die Ursache dafür liegt in den französischen Wurzeln des Bundesstaats Quebec, jedoch versteht der größte Teil der Bevölkerung auch Englisch - zum Glück!
Genau wie die französische Sprache zählen auch zahlreiche Obdachlose zum skurrilen Stadtbild Montreals. Sie finden zuhauf im Untergrund der Metrostationen Unterschlupf, wo es tagsüber aber auch nachts brechend warm ist. Generell ist das Wetter absolut unberechenbar. Zwischen 25 Grad bei Sonnenschein und 10 Grad bei Nieselregen kann hier innerhalb weniger Stunden alles passieren. Zur Nacht endet dieses Wechselspiel und ab spätestens 22.00 Uhr fällt die Temperatur schlagartig auf Temperaturen um den Gefrierpunkt, was des Öfteren auch sehr strange ist, wenn man den ganzen Tag zuvor in T-Shirt verbracht hat.


University and Sports


Nun, gemessen an dem, was mir us-amerikanische Hollywood-Streifen vermittelt haben über die sportliche Heldenverehrung an den Universitäten war es diesbezüglich in Montreal doch etwas mau. Gestern Abend besuchten wir das Derby zweier Montrealer Universitäten, bei dem etwa 1.000 Studenten ihre Universitäten anfeuerten. Das fußballerische Niveau war dabei durchaus überschaubar und ist in etwa in den unteren Regionen der Verbandsliga anzusiedeln. Zwar sind die körperlichen Fähigkeiten und der Fitnesszustand der Spieler durchaus beeindruckend, jedoch nach taktischem Verständnis sucht man hier vergebens – eigentlich ein gefundenes Fressen für jeden aufstrebenden Trainer. Was im Gegensatz dazu wiederum ungemein beeindruckt, sind die sportlichen Rahmenbedingungen, die die Universitäten ihren Athleten zur Verfügung stellen. 

So spielen die Fussballer in einem Stadion, das etwa 25.000 Zuschauer maximal fassen könnte und, wie in dem Bild links zu sehen, spielen die Basketballer in einer ultramodernen Halle, die ebenfalls höchsten Ansprüchen genügt. Nun sind weder Basketball noch Fußball kanadischer Volkssport und ihre formidablen Rahmenbedingungen werden bei weitem nicht die Spitze des Eisbergs sein. Nicht auszudenken was die kanadischen Eishockeyspieler in der universitären Eishalle für Bedingungen vorfinden werden. 















1 Kommentar:

  1. Na denn gute Reise und viel Erfolg bei der Arbeitssuche. Diese Art Job wird vermutlich kein Zuckerschlecken.

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