Donnerstag, 13. September 2012

Ready for take off...

Eines vorweg: Es bedeutet für mich eine ungemeine Befriedigung, die missbrauchte Redewendung "ready for take off" endlich mal in ihrer eigentlichen Bedeutung zu hören. Im Gegensatz zu vielen adoleszierenden  Deutschrapbösewichten,  die zum 4623. Mal beschreiben, dass sie nun tatsächlich bereit sind, das "Rapgame zu übernehmen" und sprichwörtlich "abzuheben", ist mein Gebrauch dieser Wörter vielleicht nicht ganz so dramatisch, beinhaltet dafür aber sogar was Wahres: Ich bin abflugbereit (siehe Foto). Doch genug des Deutschrap-Exkurses.

Morgen Mittag um 14.15 Uhr ist es also soweit. Die drei Musketiere treten in Hamburg den Trip ihres Lebens an und so langsam wird es kribbelig. Nach einem kurzen Zwischenstop in London landen wir zur Primetime in Montreal, exakt 20.15 Uhr und in Anbetracht dessen, was uns erwartet, wird der lange Flug wohl kaum langweilig. Eines ist sicher: Die Taschen sind gewissenhaft gepackt.

Ich bringe Euch mal auf den neuesten Stand. Wie ihr in vorherigen Blogeinträgen verfolgen konntet, hatte die Reisegruppe Rostock den Plan, ihren Lebensunterhalt als Linguistic Videogametester in Montreal zu bestreiten. Nach einer äußerst strapazierenden Aufnahmeprozedur, die wahre Engelsgeduld und reichlich Gutmütigkeit unsererseits erforderte, war das Bewerbungsverfahren abgeschlossen und die Firma XY gratulierte uns samt bezahlter Flüge zu unserem Job. Bekanntlich war die Freude darüber auf unserer Seite sehr groß, jedoch speisten uns die Damen und Herren etwa vor drei Wochen lapidar damit ab, dass auch sie die Wirtschaftskrise nun offenbar getroffen hätte und sie uns doch nicht beschäftigen werden -- puh, das saß -- und wirft andererseits die Frage auf, warum die Firma XY uns eines dermaßen aufwendigen Bewerbungsprozesses unterzieht, um dann mit - meiner Meinung nach - äußerst scheinheiligen Gründen das Ganze über den Haufen zu werfen.

As you know; Robert, Michel und meine Wenigkeit besitzen nicht nur auf dem Universitätssportplatz die ein oder andere Wiederaufstehqualität und fühlten uns vielmehr zu unkonventionellen Lösungen angeregt. Was heißt: Lösungen, die erstmal nicht viel Geld kosten, da einerseits das eingeplante Gehalt von Firma XY weg fällt und  andererseits unsere Ersparnisse erstmal unberührt bleiben sollen. So kamen wir zu einer Idee, die vielleicht nicht sonderlich überrascht: COUCHSURFING. Gleich am ersten Abend in Montreal sowie die weiteren Tage bis Ende September verbringen wir bei Couchsurfern. Da diese Tage ohnehin der Stadterkundung gewidmet waren, betrachten wir dies sogar als sehr nützlich. Wer soll uns besser die schönen Seiten Montreals präsentieren als dessen Einwohner?! Ab Oktober planen wir schließlich eine kleine Wohnung zu mieten, was dem Anschein nach in Montreal recht unkompliziert ist - Wir werden sehen, ob dies auch tatsächlich der Fall ist. Ein kluger Mensch mit dem Namen Cicely Saunders sagte einmal:
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.

Ein Sprichwort, das auch dieser Reise zugrunde liegen soll, was auch immer kommen mag.

Salüt



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