Eigentlich besitzt die Reisegruppe
Ostdeutschland bei der Wahl ihrer Mahlzeiten eine in Stein gemeißelte
Grundsatzordnung. An oberster Stelle steht dabei, dass es für wenig
Geld extrem viel Essen geben muss - und das heißt in Mexiko wirklich
extrem viel - sowie dass die Hygiene der Küche zumindest deutschen
zwei Sternen entspricht. Schlussendlich bedeutet dies dann zumeist,
dass wir uns täglich etwa eine Stunde – manchmal auch zwei oder
drei - nur mit unserer Restaurant-Auswahl beschäftigen. Bis dato
fuhren wir mit dieser tendenziell nervenaufreibenden Essensselektion
auch recht gut, doch gestern dachten wir:
"Heute machen wir alles anders."
Aufgrund einer Verabredung in den
Abendstunden waren wir etwas in Zeitnot und trafen notgedrungen etwas
zügiger unsere sonst bis ins kleinste Detail durchdachte
Entscheidung. Ein fataler Fehler.
Die Bilanz dieses ganzen Desasters
lautete unter dem Strich: 150 Pesos für drei unangetastete "platos
grande" und Baggi liegt mit Magen-Darm im Bett.
Die eigentliche Spitze des Eisbergs
ereilte uns dennoch aber erst heute früh. Denn beim Frühstück
teilte uns unsere mexikanische Gastgeberin mit, dass es sich beim
„platos grande“ um ein Gericht handelte, dass selbst unter
Mexikanern als außerordentliche Delikatesse gilt. Pancita nannte
sich nämlich unser Abenteueressen - gewürzte Suppe mit
Schweinemagen. Bon provecho!
Die Moral von der Geschicht: In Zukunft
machen wir aus unserer Essenauswahl wohl lieber wieder eine
Wissenschaft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen