Ja, du hast wirklich richtig gelesen,
das Stadtkind auf Abenteuerreisen schreibt: „Stadtluft, yeah!“.
Vielleicht mag es schwer
nachzuvollziehen sein, doch nach Wochen auf einsamen Inseln ohne
nennenswerte Zivilisation und einigen Tagen mitten in Costa Ricas
Berglandschaft verspürt man irgendwann das dringende Bedürfnis nach
Großstadt, das Bedürfnis nach Klamottenläden, das Bedürfnis nach
Menschen, deren Lebensmittelpunkt nicht der Verkauf von Tacos
darstellt. Ohne dabei abwertend klingen zu wollen, aber auf den Punkt gebracht, heißt das: Wir vermissen
unsere westliche Zivilisation ein wenig.
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Autofahren im Bergland Costa Ricas |
Glücklicherweise kann Costa Ricas 288.000-Einwohner-Hauptstadt San Jose (von der uns mal wieder alle
Reisenden dringend abgeraten haben) diese Sehnsucht erstaunlich gut
stillen. Denn im Gegensatz zu wirklich allen Städten, die wir seit Mexiko
bereist haben, scheint San Jose keineswegs industriell irgendwo in
den Achtzigern zu verharren, sondern könnte problemlos auch mit
einer kleineren amerikanischen Großstadt verwechselt werden. Was in unserer aktuellen Stimmung ein absoluter Segen ist.
Was uns nach San Jose treibt, ist
leider alles andere als erfreulich: Wir müssen - schweren Herzens - unseren treuen Freund
und geliebten Wegbegleiter Jochen (wer es immer noch nicht
mitbekommen hat: unser Auto) in der Hauptstadt Costa Ricas verkaufen,
da San Jose schlichtweg die letzte Gelegenheit ist, dies finanziell lukrativ zu tun. Vor allem interessant wird dabei
sein, ob der Masterplan dieser Reise, ein etwas teureres Fahrzeug in San
Francisco zu kaufen, um es dann zu mindestens gleichem Preis wieder
zu verkaufen, aufgeht. Ich halte euch diesbezüglich gerne auf dem
Laufenden, allerdings haben horrende Zoll- und Ummeldegebühren
bereits für gewaltige Fragezeichen hinter unserem Unterfangen
gesorgt. Unser in Lateinamerika erworbenes Verhandlungsgeschick wird also erneut gefragt sein.
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Backpackers Hostel San Jose |
Auf der Suche nach Stress
Nichtsdestotrotz ist sich Reisegruppe
Ostdeutschland (+Laura) lustigerweise sehr einig, dass uns der Stress, den
so ein internationaler Autoverkauf so mit sich bringt, durchaus gut
tut, da unsere letzten Wochen sich irgendwo zwischen entspannend,
extrem ruhig und einschläfernd bewegten. Um dies einmal treffend zu
veranschaulichen, ein Google-Sucheintrag von unserem Experten für
innere und äußere Sicherheit Marcus Schrapers:
„Legale Macheten-Einfuhr nach
Deutschland“
Soviel dazu.
Unser Experte für innere und äußere
Sicherheit hat im übrigen heute auch Geburtstag und wir werden nun,
typisch costa-ricanisch, zu einem waschechten brasilianischen All You
Can Eat Buffet. Yummi!
In eigener Sache: Sind die Videos von der Canopy-Tour auch in Deutschland abspielbar?